In der Diskussion um Umweltverschmutzung und Gesundheitsrisiken tauchen immer wieder die Begriffe Fluor und PFAS auf. Doch was verbirgt sich hinter diesen Begriffen, und sind sie tatsächlich dasselbe? Diese Frage ist nicht nur für Wissenschaftler von Bedeutung, sondern hat auch praktische Relevanz für Industrie, Umwelt und Verbraucher.
Fluor – Ein essentielles Element mit vielseitigen Eigenschaften
Fluor ist ein chemisches Element mit dem Symbol F und der Ordnungszahl 9. Es ist ein hochreaktives, giftiges Gas und das elektronegativste aller Elemente. In der Natur kommt Fluor nicht in reiner Form vor, sondern immer in Verbindung mit anderen Elementen, meist als Fluorid. Fluoride sind in vielen Mineralien enthalten und finden in verschiedenen Bereichen Anwendung, etwa in der Zahnpflege zur Kariesprophylaxe oder in der Aluminiumproduktion.
PFAS – Synthetische Verbindungen mit langlebigen Effekten
PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, eine Gruppe von über 4.700 synthetischen Chemikalien. Diese Verbindungen zeichnen sich durch ihre besonderen Eigenschaften aus: Sie sind wasser-, fett- und schmutzabweisend sowie hitze- und chemikalienbeständig. Aufgrund dieser Merkmale wurden PFAS in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, darunter Antihaftbeschichtungen für Kochgeschirr, wasserdichte Textilien, Lebensmittelverpackungen und insbesondere in Feuerlöschschäumen.
Die Kehrseite dieser nützlichen Eigenschaften ist die hohe Stabilität der PFAS. Sie sind in der Umwelt kaum abbaubar und werden daher auch als “Forever Chemicals” bezeichnet. PFAS können sich in Organismen anreichern und stehen im Verdacht, gesundheitliche Probleme wie Krebs, hormonelle Störungen und beeinträchtigte Immunfunktionen zu verursachen.
Der Unterschied zwischen Fluor und PFAS
Während Fluor ein einzelnes chemisches Element ist, handelt es sich bei PFAS um eine ganze Gruppe von komplexen chemischen Verbindungen, die Fluoratome in ihren Molekülstrukturen enthalten. Fluor ist also ein Bestandteil von PFAS, aber nicht mit ihnen gleichzusetzen. Die Verwechslung der beiden Begriffe kann zu Missverständnissen führen, insbesondere wenn es um Umwelt- und Gesundheitsaspekte geht.
Relevanz für Feuerlöscher und die Industrie
Im Bereich der Brandbekämpfung wurden PFAS-haltige Schaumfeuerlöscher lange Zeit aufgrund ihrer Effektivität bei der Bekämpfung von Flüssigkeitsbränden eingesetzt. Die in den Löschschäumen enthaltenen PFAS sorgen dafür, dass sich der Schaum gleichmäßig verteilt und eine Barriere zwischen dem Feuer und dem Sauerstoff bildet. Allerdings hat der Einsatz dieser Löschmittel zu erheblichen Umweltproblemen geführt, da PFAS in Böden und Gewässer gelangen und dort langfristig verbleiben.